Jeder Autofahrer weiß, dass es im Straßenverkehr verboten ist über rote Ampeln zu fahren. Dennoch geschieht dies immer wieder und hat saftige Bußgelder und weitere Konsequenzen zur Folge. Wenn ein Autofahrer eine rote Ampel überfährt, löst der Blitzer zweimal aus und nimmt Fotos vom Fahrzeug auf. Doch wie funktioniert ein Blitzer an der Ampel? Wie erkennst Du das Aussehen eines Ampelblitzers? Was, wenn der Rote-Ampel-Blitzer nur einmal blitzt? Und wie kannst Du dich vor hohen Strafen schützen?

Wie erkennt man eine Blitzerampel?

Es ist nicht immer ganz einfach einen Rotlichtblitzer zu erkennen. In Wirklichkeit sind die meisten Rotblitzer nicht an der Ampel selbst, sondern einige Meter entfernt auf der Kreuzung angebracht. Die meisten Blitzer stehen also hinter der Ampel. Blitzerampeln, die auf die Straße gerichtet sind und Fahrzeuge aufzeichnen, sind häufig nur Bewegungssensoren. Sie sehen lediglich aus wie Ampelblitzer.

 

Die Sensoren für Rotlichtblitzer liegen unterhalb der Straße und sind somit wie unsichtbar für den Fahrer. Der Blitzer selbst ist auf der Kreuzung montiert und löst den Blitz aus. Das ausgelöste Lichtsignal ist für den Fahrer meist sehr deutlich erkennbar. Es gibt jedoch auch moderne Blitzer, die durch die Verwendung von Schwarzlicht, für den Fahrer unbemerkt, Fotos machen. Moderne Ampelblitzer werden weitestgehend immer unauffälliger gestaltet.

Wann löst der Ampelblitzer aus?

Eine Rotblitzer Ampel wird über Induktionsschleifen im Bodenbelag betrieben, die mit der Ampelanlage verbunden sind. Einfach erklärt ist die Funktionsweise eines Rotlichtblitzers folgendermaßen:

Die Ampel wird rot und der Ampelblitzer wird eingeschaltet (scharf gestellt).Der Blitzer wird aktiviert und macht ein Foto des vorbeifahrenden Fahrzeugs (das Blitzerfoto), wenn es die erste Induktionsschleife passiert. Die Zeitspanne vom Umschalten der Ampel auf Rot bis zu diesem Moment wird aufgezeichnet.Der Rotblitzer wird nach einer bestimmten Zeit automatisch wieder aktiv und macht ein weiteres Foto. So kann nachträglich festgestellt werden, ob der Fahrer in die Gefahrenzone eingefahren ist.Der Blitzer löst insgesamt zweimal aus.

Wie viel Mal blitzt ein Blitzer bei Rot?

Wenn ein Fahrzeug eine rote Ampel überfährt, blitzt es zweimal. Der Infrarot Ampel Blitzer ermittelt, ob ein Autofahrer tatsächlich über eine rote Ampel gefahren ist oder ob er rechtzeitig angehalten

 

hat, bevor die Haltelinie endgültig überfahren wurde. Durch das Fotografieren des Kennzeichens kann die Bußgeldbehörde feststellen, wem das Fahrzeug gehört.

 

Es ist also ganz normal, dass Du zweimal geblitzt wirst, wenn Du Rot überfahren hast und in den Gefahrenbereich gekommen bist.

Können Ampelblitzer auch nur die Geschwindigkeit blitzen?

Gibt es mehrere rote Blitzer? Ja, es gibt verschiedene Arten von Blitzern an Ampel mit unterschiedlichen Funktionen. In den meisten Fällen steht ein Blitzer hinter der Ampel, ein paar Meter von der zugehörigen Ampel entfernt. Diese Radarfallen sind Geräte, die eine Vielzahl von Verstößen gleichzeitig aufzeichnen und auch mehrere Fahrspuren dokumentieren können.

 

Hierzu gehören:

Verstöße gegen die GeschwindigkeitsbegrenzungRotlichtverstöße

Für die Messungen werden spezielle Sensoren und sogenannte Induktionsschleifen genutzt, die meist unterhalb der Straße liegen. Sobald ein Fahrzeug die erste Induktionsschleife überfährt, wird ein Messvorgang gestartet. Für den Fahrer ist dies meistens nicht erkennbar.

 

Nun misst die Blitzeranlage die Zeitdifferenz bis das Fahrzeug den zweiten und dritten Sensor erreicht. Nach der ersten Schleife berechnet der Ampelblitzer, wie lange der Fahrer gebraucht hat, um die Nächsten zu durchfahren. Hieraus lässt sich die gefahrene Geschwindigkeit berechnen. Wenn der Fahrer schneller als die erlaubte Geschwindigkeit fährt, wird die mit den Schleifen verbundene Radarkamera aktiviert.

 

Hauptsächlich werden Ampelblitzer jedoch für die Erkennung von Rotlichtverstößen eingesetzt.

Nützliche und wissenswerte Tipps

In Deutschland werden nicht nur Rotlichtverstöße geahndet. Es gibt viele Blitzeranlagen, die bereits bei Gelb aktiviert werden. Kann der Fahrer also noch rechtzeitig anhalten, sobald die Ampel auf gelb schaltet, dann sollte dies getan werden. Das Überfahren einer gelben Ampel kann mit einem Bußgeld von 10 bis 15 Euro geahndet werden. Doch niemand ist verpflichtet, sich durch eine Vollbremsung in Gefahr zu begeben. Anhand der Bilder einer Ampelkamera lässt sich allerdings nur schwer erkennen, ob das Fahrzeug auch nach dem Überfahren einer gelben Ampel noch hätte abbremsen können.

 

Wenn Du von einem Blitzer in der Gelbphase geblitzt wurdest, solltest Du erwägen, gegen den Bußgeldbescheid Einspruch einzulegen. Denn in diesem Fall ist es gut möglich, dass der Blitzer nicht ordnungsgemäß gewartet wurde und der Bußgeldbescheid daher ungültig ist.

Welche Arten von Rotlichtverstößen gibt es?

Ein Rotblitzer hat sehr hohe technische Anforderungen. Die Radarkamera muss genau und schnell genug sein, damit die Behörden einen einfachen Rotlichtverstoß von einem qualifizierten Rotlichtverstoß unterscheiden können. Aufgrund der unterschiedlichen Strafen für diese beiden Situationen ist eine präzise Messung notwendig.

 

Gemäß des Bußgeldkatalogs wird in zwei Kategorien bei Rotlichtverstößen unterschieden:

Einfacher RotlichtverstoßQualifizierter Rotlichtverstoß

Laut Verkehrsrecht tritt kein Fahrverbot ein, wenn ein Fahrer eine Ampel überfahren hat, die für weniger als eine Sekunde rot war (einfacher Rotlichtverstoß). Wurde der Verkehrsteilnehmer jedoch bei Rot geblitzt, als die Ampel bereits länger als eine Sekunde rot war (qualifizierter Rotlichtverstoß), wird ein dreistelliges Bußgeld und ein Fahrverbot erteilt.

 

Zudem gibt es noch den sogenannten Haltelinienverstoß. Dieser tritt ein, wenn die erste Induktionsschleife überfahren wird, ohne in den Gefahrenbereich zu fahren. Die Folgen für diesen Verstoß belaufen sich auf ein Verwarngeld in Höhe von 10 Euro.

 

Der hauptsächliche Unterschied zwischen einem Haltelinienverstoß und einem Rotlichtverstoß liegt in der Einfahrt des Gefahrenbereichs der Kreuzung. Oftmals geht es hier nur um wenige Zentimeter.

Rotblitzer Bußgeldkatalog

Zur Unterscheidung zwischen einem Haltelinien- und einem Rotlichtverstoß werden die Ampelblitzer zweimal betätigt. Welche rechtlichen Folgen hat es, wenn Du eine rote Ampel überfährst, die von einem Blitzer ausgelöst wurde? Es gibt verschiedene Strafen für das Überfahren einer roten Ampel, abhängig von der Zeitspanne, die die Ampel bereits rot war. Mindestens 90 Euro und einen Punkt in Flensburg sind als Strafe für den einfachen Rotlichtverstoß zu erwarten.

 

Wenn die Ampel bereits länger als eine Sekunde rot ist, gelten höhere Bußgelder − dies ist ein qualifizierter Rotlichtverstoß. In diesem Fall sieht der Tatbestandskatalog ein Bußgeld von mindestens 200 Euro, zwei Punkten in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot vor.

Verstoß

Höhe des Bußgelds

Punkte in Flensburg

verhängtes Fahrverbot

Rotlichtverstoß einfach: Rotphase maximal eine Sekunde

90 Euro

1

Rotlichtverstoß einfach mit Gefährdung

200 Euro

2

1 Monat

Rotlichtverstoß einfach mit Sachbeschädigung

240 Euro

2

1 Monat

Rotlichtverstoß qualifiziert: Rotphase mindestens eine Sekunde

200 Euro

2

1 Monat

Rotlichtverstoß qualifiziert mit Gefährdung

320 Euro

2

1 Monat

Rotlichtverstoß qualifiziert mit Sachbeschädigung

360 Euro

2

1 Monat

Wann lohnt sich ein Einspruch gegen die Blitzer-Ampel?

Eine Ampelkamera muss regelmäßig gewartet und geeicht werden, damit ihre hohen technischen Standards erfüllt werden. Ansonsten sind die Messdaten nicht als Beweis für einen Bußgeldbescheid zulässig. Auch das Blitzerfoto des Fahrers muss eindeutig identifiziert werden können. Ist dies nicht der Fall, kannst Du Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen.

 

In einigen Fällen sind die Ampelblitzer so eingestellt, dass sie bei Gelb aktiviert werden. Für das Überfahren einer gelben Ampel wird lediglich ein Verwarnungsgeld von 10 bis 15 Euro fällig. Anhand der Bilder einer Ampelkamera lässt sich nur schwer erkennen, ob das Fahrzeug auch nach dem Überfahren einer gelben Ampel noch hätte abbremsen können. Ein Fahrer muss nur dann anhalten, wenn die Ampel gelb ist, wenn dies ohne Risiko möglich ist.

 

Wenn Du von einem Blitzer in der Gelbphase geblitzt wurdest, kann in Erwägung gezogen werden gegen den Bußgeldbescheid Einspruch einzulegen. Denn in diesem Fall ist es gut möglich, dass der Blitzer nicht ordnungsgemäß gewartet wurde und der Bußgeldbescheid daher ungültig ist.

Prüfe, ob ein Einspruch sich lohnt und vermeide ein Fahrverbot

Je nachdem wie lange die Rotphase bereits lief, können hohe Strafen und sogar Fahrverbote auf Dich zukommen. Die gute Nachricht: es gibt immer wieder fehlerhafte Bescheide. Nicht jede Messung ist korrekt, nicht immer ist der Fahrer zweifelsfrei auf dem Blitzerfoto erkennbar.

 

Prüfe gemeinsam mit uns Deine Möglichkeiten, um Einspruch gegen Punkte, Bußgeld und ein Fahrverbot einzulegen.